Teil 3 - Thommy Tiger hat einen Tinnitus

Geschichten von Ania Angsthase und ihren Freund*innen

Einige Personen auf einer Straße, verschwommen von hinten zu sehen.

Mit diesen Geschichten möchten wir mehr Verständnis für die „Innenansicht“ verschiedener Leidensbilder geben und Lösungen aufzeigen.
Gleichzeitig hilft das Element Humor: Wir lachen nicht ÜBER Ania & ihre Freund*innen, sondern MIT ihnen über ihre kleineren und größeren Schwächen. Ein erster wichtiger Schritt in Richtung Lösung.  

Thommy Tiger hat einen Tinnitus.

Das ist so ein fieser Ton im Ohr. Der nicht weggeht. Der immer da ist. Nur ganz selten vergessen wird.

Thommy ist der Typ „Macher“.
Gegen den Tinnitus hat er schon alles Mögliche versucht: Medikamente, Bewältigungstraining, Akupunktur, 12 Monate TRT, Sport natürlich, Entspannungstechniken:
AT, PMR, Yoga und wie sie alle heißen.
Das tat alles für den Moment sehr gut, geholfen hat es nur bedingt. Der Ton ist weiterhin da.
Bei Meditation hört für ihn der Spaß auf.

Jetzt hat Thommy den Tipp von einer Kollegin bekommen, es mal mit Hypnotherapie zu versuchen.

Kollegin Konni mag er wirklich gut leiden, sie ist ihm sympathisch, aber sie ist eins von den Mädchen, die meditieren.
Thommy bleibt skeptisch.

Ein paar Stunden Kunsttherapie sind ihm in einer stationären Behandlung über den Weg gelaufen. Wow, das war eine Entdeckung!
Dann irgendwann zu Ende.
Sollte er es mal mit Musiktherapie versuchen? ‚Oh Gott’ tobt Thommy, ‚das klingt wie Meditation!‘

Also jetzt Hypnotherapie.
Er schaut sich mehrere Websiten von Hypnotherapeuten an.
Klingt gut. Aber auch unverständlich:
EMDR, EMW, EMI, EFT.

Was sind das für Leute, die so sprechen?
Ok., er liest sich achtsam durch, was das alles bedeutet.
Klingt vielversprechend.
NLP - Himmel, war das nicht dieser Manipulationskram in amerikanischen Firmen?

Thommy braucht eine Pause. Kocht sich einen Kaffee. Koffeinfrei.
Kaffee ergo Kortisol sind nicht gut bei Tinnitus, das weiß Thommy längst.

Dazu holt er sich ein Eis aus dem Gefrierfach. Abkühlung ist immer gut.

Also nochmal NLP: so schlimm ist es ja doch nicht. Er wird seine Kollegin darauf ansprechen.

Kaffee & Eis taten gut.
Aber die Pause war zu kurz.

Er beschließt, erstmal joggen zu gehen. Die ganzen Abkürzungen in seinem Kopf zu sortieren.
‚Vielleicht laufe ich auch einfach den nächsten Halbmarathon, höre gute Musik dabei und vergesse den Tinnitus und die Hypnotherapie?‘ theoretisiert Thommy und joggt los.

Nach wenigen Minuten trifft er zufällig Kollegin Konni.
‚Konni, wie schön, dass wir uns treffen, kommst Du mit joggen?‘

Konni verdreht die Augen:
‚Thommy, so gerne ich mit Dir Zeit verbringe, aber Jogging ist nichts für mich. Ich bin auf dem Weg zum Meditationskurs.
Ach übrigens, bist Du schon weitergekommen mit dem Thema Hypnotherapie?‘

 

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