Der Weg zu innerem Frieden - Loslassen mit Ho'oponopono

Artikel von Reiner Müller - Angstfreier leben - Coach

Lesezeit: 4 Minuten

Anna saß in ihrem Büro und starrte auf die endlose E-Mail-Flut, die sich vor ihr auftürmte. Doch nicht der Stress im Job war das wahre Problem. Es war dieser permanente Groll, der schon lange in ihr wühlte. Ein Vorfall aus der Vergangenheit hatte tiefe Spuren hinterlassen, und immer wieder meldete sich diese leise Stimme in ihrem Kopf: „Es ist nicht fair.“ Trotz ihrer erfolgreichen Karriere fühlte sich Anna blockiert und ausgebrannt. Der Schmerz der Enttäuschung hielt sie fest im Griff und raubte ihr die Leichtigkeit des Lebens. Sie wusste, dass etwas anders werden musste, aber wie?

Der Weg zu Ho'oponopono

Eines Tages, als Anna nach einer schlaflosen Nacht völlig erschöpft an einem Samstagnachmittag durch die Stadt schlenderte, stieß sie zufällig auf einen kleinen Buchladen. Auf einem der Tische lag ein Buch mit dem Titel: „Ho'oponopono – Der hawaiianische Weg zur Vergebung“. Neugierig blätterte sie darin und blieb an den vier Sätzen hängen: „Es tut mir leid. Verzeih mir. Danke. Ich liebe Dich.“ Etwas in diesen einfachen Worten berührte sie tief. Die Buchhändlerin, die Annas zögernden Blick bemerkte, trat heran und lächelte. „Ein wunderschönes Ritual, um loszulassen und Frieden zu finden“, sagte sie. Anna nahm das Buch mit und begann noch am selben Abend zu lesen. So begann ihre Reise zu innerem Frieden.

Ho'oponopono – Mehr als nur Worte

Die hawaiianische Vergebungspraxis Ho'oponopono bietet eine kraftvolle Methode, um emotionale Blockaden zu lösen und inneren Frieden zu finden. Was zunächst wie eine einfache Abfolge von vier Sätzen wirkt, entfaltet bei wiederholter Anwendung eine tiefe und transformative Wirkung. Die Sätze lauten: „Es tut mir leid. Verzeih mir. Danke. Ich liebe Dich.“ Jeder dieser Sätze hat eine bestimmte Bedeutung und öffnet den Raum für Heilung.

• „Es tut mir leid“: Der erste Schritt besteht darin, Verantwortung zu übernehmen. Anna erkannte, dass sie selbst die Last des Grolls trug. Auch wenn sie nicht die Ursache des Konflikts war, lag die Macht, diesen loszulassen, allein bei ihr.
• „Verzeih mir“: Der zweite Satz ist eine Einladung zur Selbstvergebung. Vergebung bedeutet nicht, dass man das Unrecht gutheißt oder vergisst, sondern dass man sich von der Last befreit, die der Schmerz mit sich bringt. Anna fühlte, wie schwierig es war, sich selbst und anderen zu vergeben, aber mit jedem Mal wurde es leichter.
• „Danke“: Dankbarkeit hat eine kraftvolle Wirkung. Sie schließt Frieden mit dem Vergangenen und öffnet den Blick für positive Veränderungen. Anna begann, sich für die Lehren aus ihrer schwierigen Situation zu bedanken.
• „Ich liebe Dich“: Die Kraft der Liebe, ob an sich selbst gerichtet oder an andere, löst tiefe emotionale Blockaden und führt zu Heilung und Akzeptanz. Dieser letzte Satz gab Anna die Zuversicht, dass es okay ist, loszulassen und sich selbst Liebe zu schenken.

Der Prozess des Loslassens

Anfangs war es für Anna ungewohnt, sich auf diesen Prozess einzulassen. Es fühlte sich fremd an, mit sich selbst zu sprechen und solche Worte auszusprechen. Doch schon nach den ersten Wochen der täglichen Übung bemerkte sie eine Veränderung. Zunächst waren es kleine Momente – ein erleichtertes Aufatmen, ein sanftes Nachlassen der inneren Anspannung. Später stellte sich ein tiefes Gefühl von Befreiung ein, das sie vorher nie für möglich gehalten hätte. Ihr Alltag war plötzlich von mehr Leichtigkeit geprägt. Konflikte, die sie früher zermürbt hätten, erschienen ihr nicht mehr so bedrohlich. Anna fühlte sich gelassener, positiver und fähiger, das Leben in vollen Zügen zu genießen.

Warum Ho'oponopono so kraftvoll ist

Ho'oponopono basiert auf dem Prinzip der Selbstverantwortung. Anstatt äußeren Umständen oder anderen Menschen die Schuld zu geben, wird die innere Haltung verändert. Indem man anerkennt, dass die eigene Reaktion auf eine Situation veränderbar ist, öffnet man sich für Heilung. Das Ritual wirkt nicht nur beruhigend, sondern fördert auch eine tiefere Verbindung zu sich selbst. Menschen, die regelmäßig Ho'oponopono praktizieren, berichten von einer höheren Resilienz gegenüber Stress und einem größeren Gefühl von Selbstliebe.

Vorher und Nachher: Der Wandel in Annas Leben

Bevor Anna diesen Weg der Vergebung einschlug, fühlte sie sich gefangen, voller Ärger und oft erschöpft. Jeder Tag war geprägt von Anspannung, und selbst schöne Momente konnte sie kaum genießen. Doch nach mehreren Wochen, in denen sie die vier Sätze immer wieder meditativ wiederholte, trat eine neue Gelassenheit in ihr Leben. Ihre Mitmenschen bemerkten die Veränderung ebenfalls. Sie wirkte offener, herzlicher und war bereit, Dinge loszulassen, die sie nicht kontrollieren konnte. Das Grollgefühl wich einer friedlichen Akzeptanz, und mit jedem Tag wuchs ihre innere Stärke.

Zusammenfassung: Die Kraft des Loslassens

Ho'oponopono ist ein einfacher, aber mächtiger Weg, um emotionale Freiheit zu erlangen. Durch die bewusste Anwendung der vier Sätze können tiefe Verletzungen heilen, und man kann sich von der Last der Vergangenheit befreien. Anna ist ein Beispiel dafür, wie sehr dieser Prozess das Leben verändern kann – von einer inneren Schwere zu einer leichten, friedvollen Existenz.

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